medien

Vor kurzem kam mir auf einer Onlineplattform, die ich durchaus schätze, ein Artikel unter, der sich heftig über eine Falschmeldung in Zusammenhang mit einem Corona Cluster echauffierte, und diese in der Überschrift mit dem Label „Fake News“ versah. Das brachte mich zum Nachdenken. 

Kaum ein Tag vergeht, an dem sie nicht präsent sind, diese Fake News. Schon wieder wurde irgendwo über einen Politiker oder ein Unternehmen etwas Unwahres ins Netz gestellt oder in den Medien berichtet – zumindest angeblich. Das durch Donald Trump populär gewordene Wort scheint überall zu sein. 

Es gehört zur zentralen Strategie des aktuellen US-Präsidenten, alles was ihm nicht gefällt, als Fake News zu bezeichnen. Inzwischen hat diese Strategie Schule gemacht. Nicht nur Politiker nutzen diesen Vorschlaghammer. Auch Unternehmen, NPOs und andere Organisationen schwingen ihn fleißig. Inzwischen machen wir scheinbar alle mit. 

Continue reading Warum wir dringend Fake News von Falschnachrichten unterscheiden müssen
Read more

Medien-Dummheiten SchumacherSchumacher: Weiter Rätseln über Unfallursache“. So und ähnlich lauteten die Schlagzeilen der letzten Tage. Es muss jeden Tag etwas Neues geben über Schumacher und sein Schicksal. Und wenn es nichts Neues gibt, dann kommt eben die so gerne verwendete Rätselraten-um-Ursache-Karte. Selbst wenn es da nichts zu rätseln gibt. Es war ein Skiunfall. Punkt. Zu stürzen kann jedem Skifahrer passieren, schon überhaupt abseits der Piste.

Gatekeeper falsch verstanden?

Nicht nur das leidige an den Haaren Herbeiziehen von Unfallursachen und das Lechzen der Medien danach, vielleicht doch einen Schuldigen zu finden, kann einen anekeln.  Continue reading Schumacher, Merkel und die Medien-Dummheiten

Read more

Libyen KroneDie letzten Wochen waren erschütternd, im wahrsten Sinne des Wortes. Zuerst Libyen, dann Japan, einfach schockierend, jedes Ereignis auf seine Weise. Doch noch etwas anderes hat mich schockiert. Der erneute, aber diesmal besonders deutliche Beweis, dass wir Menschen und unsere Medien offenbar nur mit einer Katastrophe auf einmal umgehen können.

Die wohl einzige Person auf dieser Welt, die sich über das Beben in Japan gefreut hat, heißt Gaddafi. Denn mit einem Schlag war die Aufmerksamkeit, die zuvor fast ausschließlich auf ihm gelegen hatte, abgelenkt. Und zwar Kronenzeitung Japanvollkommen. Es war so, als ob es die Krise in Nordafrika nie gegeben hätte. So tragisch die Ereignisse in Japan auch waren und so verständlich es ist, dass im ersten Moment der „Breaking News“ alle Augen auf den Fernen Osten gerichtet wurden, so erschreckend war es doch zu sehen, dass noch tagelang oft nicht einmal eine Erwähnung der Libyen-Krise in den Nachrichten zu verzeichnen war. Der ORF versuchte sich vielleicht das eine oder andere mal mit einer beinahe entschuldigenden Meldung à la „achja, und in Libyen rücken Gaddafis Truppen weiter vor“ zu retten, doch wirklich tragisch schienen die Ereignisse in Nordafrika nicht zu sein.

Erst mit der UNO-Resolution kam wieder Leben in die Medienberichterstattung rund um das Drama am Mittelmeer. Nur Stunden später, und die Rebellen wären wohl von Gaddafis Armee dahingemetzelt worden. Doch was passierte dann? Plötzlich schien in Japan wieder alles so halbwegs ok zu sein. Super-Gau hin oder her, man hatte sich offenbar daran gewöhnt, nun ging es wieder in Nordafrika zur Sache.

Das Ganze ist ein Paradebeispiel für die berühmte Frage „Wieso passiert immer so viel, wie in die Zeitung reinpasst?“ Traurig, dass wir kein bisschen Multitasking-fähig sind. Und gut, dass offenbar nie drei Mega-Krisen auf einmal passieren, oder?

Read more