Wir leben im Zeitalter der Selfie gefüllten Instagram Accounts, der „Hauptsache du schaust auf dich“ Mentalität und des All About You. Das klingt gut.
Das Magazinregal am Kiosk ist voll von Titeln wie #ICH oder myself, mit Themen wie „Ganz bei mir“. Der wichtigste Radiosender Österreichs macht selbst Weihnachten zu einem Fest das sich in erster Linie um mich dreht.
Nie zuvor war die Selbstdarstellung so ein großes Thema wie heute. Dabei betrifft das nicht nur die junge „Generation Me“, sondern gerade auch Menschen in Führungspositionen und in der Kommunikationsbranche.
All about me
Nicht erst seit der Finanzkrise wissen wir, dass sich viele Manager erst einmal selbst am nächsten sind. Und ein bestimmter D. Trump hat mit seinem „America First“ offenbar den Zeitgeist so exakt getroffen, dass er zum Präsidenten gewählt wurde.
Dabei ist die Ich-Bezogenheit von uns Menschen nichts Neues. Ich will hier auch nicht in einen „heute ist alles schlechter als früher“ Chor einstimmen.
Schon immer erlagen wir Menschen, und besonders solche, die in Führungsverantwortung kamen, der Versuchung, zu glauben, die Welt drehe sich um sie. Von Nero bis zu den diversen Diktatoren unserer Zeit kennen wir alle genügend Beispiele.
Doch wäre es einfach, dieses Phänomen nur auf „die großen Bösen“ der Weltgeschichte zu reduzieren. Auch in „ganz normalen“ Positionen, in Unternehmen und Organisationen, herrscht leider oft alles andere als das Servant Leadership Modell vor. Das gefährliche dabei: Die meisten Menschen bemerken gar nicht, wie sie sich um sich selbst drehen – und ich nehme mich da nicht aus.
Es geht um die anderen
Ich bin überzeugt, dass es sowohl in Leadership, als auch in Kommunikation und Marketing „not about me“ sein sollte. Ein echter Leader hat verstanden, dass es um seine Follower geht. Für sie hat er die Verantwortung. Und auch langfristig erfolgreiches Marketing, effektive Kommunikation, muss, statt sich selbst, den Anderen in den Mittelpunkt stellen – den User, den Stakeholder, den Kunden.
Wie bringt es das berühmte Buch The One Minute Sales Person so schön auf den Punkt: „The Wonderful Paradox is, I have more fun and enjoy more financial success when I stop trying to get what I want and start helping other people get what they want.“
Auf notabout.me geht es um drei Aspekte:
Communication. Leadership. Character.
Jeder einzelne Bereich an sich ist spannend und wertvoll. Am meisten aber fasziniert mich die Kombination aus allen drei. Dort wo Communication, Leadership und Charakter zusammen kommen, passiert außergewöhnliches.
Ich bin überzeugt davon, dass echtes Leadership und erfolgreiche Kommunikation ethische Werte, einen Charakter, braucht. Einen höheren Grund, warum ich tue was ich tue.
All about me – aber anders
Wenn ich einmal verstanden habe, dass es „not about me“ ist, kann ich zum nächsten Schritt gehen: It’s all about me. Ich muss verstehen, dass es ganz um mich geht – ich muss mich selbst führen können, bevor ich andere führe. Ich fange an, an mir selbst zu arbeiten, um ein besserer Leader und ein besserer Kommunikator zu werden. Um anderen zu dienen.
Peter Anderton bringt das in seinem TED Talk genau auf den Punkt:
Ist notabout.me ein realistischer Ansatz?
Ja, er ist ambitioniert und klingt auf den ersten Blick übertrieben. Er ist auch durchaus überspitzt formuliert. Aber ich glaube, genau das braucht es, damit wir verstehen wir radikal anders dieser Ansatz ist als das, was uns täglich als Erfolgsformel verkauft wird.
Ich hoffe, dass ich auf diesem Blog dazu inspirieren kann, notabout.me zu leben und zu arbeiten. Wer mehr dazu erfahren möchte kann mich gerne zum Beispiel auf Twitter oder LinkedIn kontaktieren.