Warum ich von Leadership Communication so eingenommen bin.
Es ist so offensichtlich und doch (oder gerade deshalb?) wird viel zu wenig Augenmerk darauf gelegt: Führungskräfte müssen kommunizieren.
Wieder einmal trifft es der gute alte Paul Watzlawick auf den Kopf: Man kann nicht nicht kommunizieren. Das gilt für Führungskräfte mehr denn für jeden anderen.
Kommunikation ist für sie essentiell und spielt in fast jeden Bereich ihres Leaderships hinein.
Sei es im Aufbauen ihrer „Personal Brand“, der Mitarbeiterkommunikation oder im externen Marketing, für das sie zumindest ein Grundverständnis brauchen um ihre Organisation erfolgreich zu führen und mit den jeweiligen Abteilungen auf strategischem Level sprechen zu können.
Führungskräfte brauchen ein Verständnis für die heute immer vielfältiger werdenden Kommunikationskanäle, sie müssen Content verstehen und Storytelling beherrschen. Jede Präsentation, egal ob vor Mitarbeitern oder externen Stakeholdern ist eine Kommunikationsaufgabe, in der es darauf ankommt, Dinge präzise auf den Punkt zu bringen und sprachlich kompetent zu sein. Führungskräfte müssen sich bewusst sein, welch einen gewaltigen Einfluss Körpersprache auf ihren Erfolg als Leader hat, die neuesten technologischen Entwicklungen verstehen und empathische Fähigkeiten besitzen, um zwischenmenschliche Brücken zu bauen und verkaufen zu können.
Und natürlich: In der Entwicklung und Vermittlung von Vision und Mission Statements, von Leitbildern und Zielen – für sie alle sind sowohl Fähigkeit in Leadership als auch Kommunikation gefragt.
Leadership und Kommunikation sind zwei Achsen, die sich in unzähligen Bereichen treffen – und genau dort liegt meine größte Passion. Denn in diesem Brennpunkt entfaltet sich ein gewaltiges Potential, das es mit Charakter zu nutzen gilt um unsere Welt und Gesellschaft positiv zu prägen.
1. TED: „Spread Ideas.“ Zwei Wörter, das ist alles was TED braucht. Darum geht es. Punkt.
2. Starbucks:„Our mission: to inspire and nurture the human spirit – one person, one cup and one neighborhood at a time.“ Konkret, schön zu lesen und merkbar. Man weiß in welchem Markt sich das Unternehmen befindet und auch das Wie ist beantwortet.
Ein Vision-Statment zu schaffen, das diesem Namen auch wirklich gerecht wird, ist gar nicht so einfach. Schließlich soll es kurz sein, auf den Punkt kommen und vor allem eines: inspirieren.
Was gute Vision-Statements ausmacht, kann man am besten durch Beispiele zeigen – sowohl durch gute als auch schlechte. Daher: Hier sind 6 großartige Beispiele für Vision-Statements und 6 Exemplare die zeigen, wie man es besser nicht machen sollte.
1. Alzheimer’s Association:„Our vision: A world without Alzheimer’s.“ Kürzer, klarer und inspirierender geht es wohl kaum. Ein klares Bild der Zukunft, das jeder verstehen kann und das motiviert. Zugegeben, Non-Profits, denen schließlich der idealistische Aspekt inhärent ist, tun sich hier leichter als Unternehmen. Dass aber auch letztere großartige Visionen haben können, zeigt Microsoft.
2. Microsoft (alte Vision):„A personal computer in every home running Microsoft software.“ Wenn auch nicht ganz so idealistisch, sondern eher „ich-zentriert“, ist diese Vision ebenfalls kristallklar, groß und zugleich ganz konkret. Eine Vision wie diese muss natürlich über die Zeit verändert werden, doch war sie zu ihrer Entstehungszeit genau das was sie sein sollte: Ein klares Bild der Zukunft, das Microsofts Mitarbeiter dazu motiviert hat, etwas Gewaltiges zu erreichen.
3. Wikipedia: „Stell Dir eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch freien Anteil an der Gesamtheit des Wissens hat.“ Wikipedia drückt gleich direkt in der Formulierung des Statements aus, was eine gute Vision ausmacht: Vorstellungskraft.
4. IKEA:„To create a better everyday life for the many people.“ Obowhl es eine Unternehmens-Vision ist, trotzdem sehr altruistisch. Zwar könnte man hier IKEA unterstellen, nur ein gut klingendes Statement kreiert zu haben um sich ein nettes Image zu verschaffen. Doch jeder der IKEA kennt merkt, dass hier doch etwas dran ist.
5. Walmart:„To become the worldwide leader in retailing.“ Hier gibt es wenig hinzuzufügen.
6. charity: water:„charity: water believes that we can end the water crisis in our lifetime by ensuring that every person on the planet has access to life’s most basic need — clean drinking water.“ Noch ein Beispiel aus der Non-Profit-Welt. Ganz konkret und zugleich die Emotionen ansprechend. Wer bekommt hier nicht zumindest ein bisschen das Verlangen, Teil der Vision zu sein?
The Bad: So sollten Vision-Statemens lieber nicht seinT
1. Macy’s:„Our vision is to operate Macy’s and Bloomingdale’s as dynamic national brands while focusing on the customer offering in each store location.“ Obowhl Macy’s in vielen Bereichen der Business-Welt ein Vorzeigebeispiel ist, gilt das aus meiner Sicht nicht für den Bereich Unternehmens-Vision. Zum einen sind die Inhalte praktisch austauschbar (welches Unternehmen will nicht als eine „dynamic brand“ agieren?), zum anderen gehören Begriffe wie „operate“ wenn schon in Mission-Statements, nicht in eine Vision.
2. Siltronic: „Unsere Vision: Wir entwickeln intelligente Lösungen für dauerhaftes Wachstum.“ Dieses Statement zeigt noch deutlicher die Verwechslung von Vision und Mission. Und dass es viel zu allgemein ist merkt man daran, dass man darin nicht einmal den leisesten Anhaltspunkt bekommt, um welches Unternehmen es überhaupt geht.
3. Microsoft (vorletzte Vision):„Global diversity and inclusion is an integral and inherent part of our culture, fueling our business growth while allowing us to attract, develop, and retain this best talent, to be more innovative in the products and services we develop, in the way we solve problems, and in the way we serve the needs of an increasingly global and diverse customer and partner base.“ So gut das alte Statement war, so schlecht ist das neue. Natürlich hat Microsoft richtig erkannt, dass es eine neue Vision braucht. Nur schade, dass daraus dann eine solch langatmige Reihung von Bullshit-Bingo-Begriffen wurde. Update: Microsoft hat inzwischen (schon wieder) eine neue Vision.
4. BASF: „Wir sind „The Chemical Company“ und arbeiten erfolgreich auf allen wichtigen Märkten.“ Ein Beispiel für ein Vision-Statement, das eher eine Wettbewerbsposition ausdrückt, als eine wirkliche Vision.
5. REWE: „Die Beste Leistung – für Kunden, Kaufleute, Mitarbeiter.“ Nur, weil man höchste Leistungen hochhält, inspiriert man damit noch niemanden. Dieses Statement fällt eher in die Kategorie Werte, nicht Vision. Und um welche Leistungen geht es überhaupt? Das wäre rein aus diesem Satz nicht erkennbar.
6. Goodwill: „Every person has the opportunity to achieve his/her fullest potential and participate in and contribute to all aspects of life.“ Nicht wirklich schlecht, aber doch etwas zu allgemein nach dem Motto „wir wollen alles auf der ganzen Welt verändern“. Man sieht also: Auch Non-Profit-Organisationen tun sich nicht immer leicht mit Vision-Statements.
Fazit
Auch die Unternehmensvisionen von manch renommiertem Player sind nicht immer am Punkt. Oft werden Vision und Mission verwechselt oder Visionen viel zu allgemein formuliert. Die besten inspirieren und zeichnen ein klares Bild der Zukunft. Schlussendlich können wir somit aus positiven als auch negativen Beispielen lernen, wie wirklich sinnvolle Vision-Statements aussehen sollten.
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Wer mich kennt weiß, dass ich ein glühender Fan der Obvious Adams Story bin. Wer sie noch nicht kennt, unbedingt hier lesen. Kernaussage dieser Business-Fable aus den 20er Jahren ist, dass wir oft das ganz Offensichtliche übersehen. Würden wir es sehen und entsprechend handeln, wäre der Erfolg meist zum Greifen nahe – und das ganz ohne besonders innovativ sein zu müssen.
Die erste kurze Obvious Adams Geschichte, die ich hier jetzt aber nicht im Detail erzählen will, betrifft Handwerker. Nur so viel: Warum um alles in der Welt scheinen Handwerker in der Regel nicht in der Lage zu sein, sich vorher bei der Hausverwaltung zu erkundigen, was sie denn eigentlich genau reparieren sollten? Wie oft ist es Ihnen nicht schon passiert, dass ein Handwerker im Bad steht, alles verdreckt und dann als erstes verkündet: „Aha, na, den Teil haben wir aber nicht mit. Da muss ich erst in der Zentrale anrufen. Wahrscheinlich muss ich Montag wieder kommen!“
Doch jetzt zur zweiten und eigentlichen Geschichte, die ich erzählen wollte, eine Art Komödie während der ich aber manchmal fast weinen musste.
Hauptprotagonist ist ein kleines Weihnachtspäcken. Es wurde von unseren Freunden aus Vorarlberg am 27.12. nach Wien geschickt. Wie es nun mal so üblich ist, waren wir über die Feiertage nicht zu Hause. So erhielten wir die Benachrichtigung des Postboten erst am 9.12. 9.01. als wir wieder nach Wien kamen. Bis 16.12. 16.01. könnten wir das Packerl abholen.
Wie üblich ging meine Frau schnurstracks zur Postfiliale um dies rechtzeitig zu tun. Doch dort war es nicht. „Ja, schauns, auf dem Zettl steht ja eh, Sie müssen es beim Postautomat abholen!“ erklärte man uns dort unwillig. Von einem Postautomaten hatten wir bisher noch nie etwas gehört, immer unsere Packerln brav in der Filiale abgeholt. Aber es ist ja schön wenn die Post moderner wird. Dachten wir uns.
Denn als wir am selben Abend noch einen Spaziergang zu ebendiesem besagten Postautomaten machten, begann der Frust.
„Code ungültig.“ erklärte uns die Maschine. „Bei Problemen rufen Sie bitte die Hotline an.“ Natürlich bestätigte sich unsere kleine Vermutung, dass die Hotline um diese Uhrzeit wohl kaum besetzt sein würde.
Also Anruf am nächsten Tag. „Na, Ihr Packerl wurde schon zurück geschickt. Es wurde nicht rechtzeitig abgeholt.“ Dass auf der Benachrichtigung vom 16.1. die Rede war, sei ein Fehler des Postboten gewesen. Offensichtlich war das Packerl aber wohl auch überhaupt zu früh zurück gesendet worden. Ich solle die Benachrichtigung per Fax (E-Mail sei zu kompliziert) an die Zentrale senden, dann werde dem nachgegangen. Was aber nichts daran ändere, dass das Packerl nun wieder am Weg zu unseren Freunden in Vorarlberg sei und dass diese dort für dir Rücksendung „Strafe“ zahlen müssten. Natürlich gäbe es dann die Möglichkeit, dort mit einem Formular in der Filiale um eine Rückerstattung dieser Gebühr anzusuchen (!).
Gut, also gingen unsere Freunde zur Filiale, wo das Packerl auch schon auf sie wartete. Nur war die Filiale keine normale Filiale mehr, sondern ein Postpartner. Und die dortigen Angestellten hatten keinen blassen Schimmer, was sie mit diesem (sicher ganz selten auftretenden) Problem anfangen sollten. „Kommen Sie bitte nächste Woche wieder. Da ist dann jemand da, der sich auskennt mit solchen Fällen.“ Eine Woche später, das Packerl noch immer hinten am Regal sitzend, eine ähnliche Antwort.
Also bezahlten unsere Freunde einfach und nahmen das Packerl mit. Als meine Frau und ich im Februar nach Vorarlberg kamen, gingen wir nun gleich zu viert hin, um endlich das von der Hotline besagte Formular auszufüllen. Diesmal noch größere Überforderung. „Na, bitte kommen Sie am Montag wieder, dann hab ich mehr Zeit. Ich weiß echt nicht was ich da machen soll.“
Doch nachdem wir nun insgesamt wegen dem einen Packerl, das zu Unrecht zurück gesendet worden war, bereits fünf Mal bei Filialen oder Automaten waren und mindestens vier Mal mit der Hotline telefoniert hatten, war bei uns die Geduld am Ende. Noch im Geschäft der Griff zum Handy, Anruf bei der Hotline und nach etwas Warten eine Person am anderen Ende. Schnell das Telefon der netten Dame von der Postpartnerstelle vor die Nase halten – und wirklich, nach einer halben Stunde (!) Formular ausfüllen war es geschafft. Zumindest fast.
Unsere Freunde bekamen die Zusicherung, dass sich bald jemand bei ihnen melden würde, sodass sie dann ihre Kontodaten angeben könnten und das Geld zurück überwiesen bekämen. Von einer Entschädigung natürlich keine Rede.
In der Wohnung unserer Freunde konnten wir nach zwei Monaten nun endlich unser Weihnachtspackerl in die Hände nehmen. Ein gutes Gefühl. Wo hier die offensichtlichen Dinge sind, die unsere liebe Post ändern sollte und auch ganz einfach könnte, darf ich dem scharfäugigen Leser selbst überlassen. Als kleiner Tipp, Training von Postpartnern für Standard-Kundenanfragen wäre schon mal kein schlechter Anfang.
Update: Das Datum für Abholung etc. war natürlich Januar, nicht Dezember 🙂
Shortly before Christmas, Mashable has published a great list of 20 Life Lessons from Steve Jobs as a summary for everyone who didn’t want to read the whole 600 pages biography.
Now after I am done with the intense book of Walter Isaacson myself I want to add eight more lessons, focusing on his leadership. I agree with Mashable’s author Lance Ulanoff that Jobs certainly had his difficult sides and bad traits. But I also think we still can learn a lot from the man who built one of the most successful companies existing today.
1. Passion, not profit, must be your motivation
These quotes say it all: “My passion has been to build an enduring company where people were motivated to make great products. Everything else is secondary. Sure, it was great to make a profit, because that was what allowed you to make great products. But the products, not the profits, were the motivation.“
“I have my own theory about why decline happens at companies like IBM or Microsoft. The company does a great job, innovates and becomes a monopoly or close to it in some field, and then the quality of the product becomes less important. The company starts valuing the great salesman, because they’re the ones who can move the needle on revenues, not the product engineers or designers. So the salespeople end up running the company.“
“The Zune was crappy because the people at Microsoft don’t really love music or art the way we do. We won because we personally love music. We made the iPod for ourselves.“
2. The customer is not always right
“Some people say, ‘Give the customers what they want.’ But that’s not my approach. Our job is to figure out what they’re going to want before they do. I think Henry Ford once said, ‘If I’d asked customers what they wanted, they would have told me, a faster horse!’“
3. Instilling a clear and lasting corporate culture is key
In order to create a clear corporate culture, Jobs started an in-house center called Apple University, with high profile teachers even including top Apple executives.
4. Focus. Intensely.
Isaacson writes: “The ability to focus saved Apple.” Indeed when Steve Jobs came back in 1997, Apple had dozens of versions of the Macintosh. The first thing he did was to reduce the number of products to just four. In his first year back, Jobs laid off more than three thousand people. First the company was loosing $ 1.04 billion. After his first quarter it was profitable again.
5. Combine the big and the small picture
The ability to focus also made it possible for him to be engaged in the products themselves, which was also the reason why people identified Steve Jobs so much with Apple. Isaacson writes: “Some leaders push innovation by being good at the big picture. Others do so by mastering details. Jobs did both, relentlessly.”
Paul Vidich from Warner Music is quoted saying: “Unlike any other CEO, he was totally engaged with the product.“ For example, which CEO would have cared about the cover of a single product? Jobs did so with the iPad2, making sure ugly third party covers did not destroy the beauty of his product.
6. Mistakes are your friends
“What prepared him for the great success in Act III was not his ouster from his Act I at Apple but his brilliant failures in Act II.“ – Walter Isaacson
7. It’s actually good to have many meetings
Many companies would pride themselves on having few meetings. Jobs had many. Jobs explained: “Our method was to develop integrated products, and that meant our process had to be integrated and collaborative.”
We might think somebody like Steve Jobs would suggest email and iChat should replace old-school face-to-face conversations. But Jobs was a strong believer in face-to-face meetings. He said: “Creativity comes from spontaneous meetings, from random discussions. You run into someone, you ask what they’re doing, you say ‚Wow,’ and soon you’re cooking up all sorts of ideas.“
Jobs built the Pixar headquarters in a way that people would meet constantly. He even suggested having only two bathrooms in the whole building (!) so people would meet as frequently as possible.
8. Sometimes you need to push the rewind button
Almost everything that he had done correctly had required a moment when he hit the rewind button. In each case he had to rework something that he discovered was not perfect – and he was proud of that fact. He did it from Toy Story to the concept for the Apple Stores. „If something isn’t right, you can’t just ignore it and say you’ll fix it later. That’s what other companies do.”
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Betrachtet man die Expertenmeinungen zum Thema Leadership der letzten Jahre und Jahrzehnte, so ist ein Trend schon lange spürbar: Flachere Hierarchien, mehr Bottom-Up als Top-Down, ja selbst „Servant Leadership“ wurde hip.
Doch nichts hat die Art Unternehmen zu führen so verändert wie Social Media. Hat? Genau genommen befinden wir uns gerade mitten in diesem Prozess, viele Unternehmen und Organisationen haben dies nur noch nicht begriffen.
Es ist fast immer das gleiche Spiel: Unternehmen erkennen, dass dieses „Social Media Ding“ doch mehr als ein Hype ist und dass sie reagieren müssen. Eine Facebook Seite oder so ähnlich muss her.
Doch dann kommt die nächste erschreckende Erkenntnis. User können auf „meiner“ Facebook Page – auch kritisches! – posten. Sie können öffentlich lesbare Tweets an meinen Twitter Account senden. Und selbst wenn ich versuche Kritik zu unterbinden – bzw. gerade dann – machen sie einfach weiter, meist auf einer Unzahl verschiedener Plattformen!
Noch schlimmer: Sogar meine Mitarbeiter können heutzutage der ganzen Welt etwas über mein Unternehmen erzählen. Die gute alte Ordnung, in der ein Unternehmenssprecher der einzige war, der für das Unternehmen sprechen konnte existiert nicht mehr.
Die Reaktion darauf: Panik. Regelwerke. Und verzweifelte Versuche, alt hergebrachte Kommunikationsmechanismen in einer veränderten Realität anzuwenden.Dass das nicht funktioniert ist nicht erst seit dem Nestlé Desaster bekannt.
Was bedeutet das nun für Führungskräfte? Zu allererst müssen sie verstehen lernen, dass die alte, einseitige Kommunikationsordnung nicht mehr funktioniert. „Brand Managment“ war gestern. Marken werden nicht mehr durch perfekt gestylte Massenkommunikation definiert, sondern durch User. John Sadowsky, Business Coach und Storytelling Experte bringt es auf den Punkt: „A brand today is defined by the stories the community tells about it.“
Anstatt dies als Tragik zu sehen, müssen sie die Möglichkeiten die damit einhergehen nutzen lernen. Es geht darum, Moderator und Begleiter der Community zu sein, welche die Marke definiert. Community Management statt Brand Management. Unternehmen, die ihre Kunden und anderen Stakeholder ernst nehmen, sie als wirkliche „Fans“ und „Friends“ betrachten, anstatt als Konsumenten, werden die Früchte davon ernten.
Statt Regelwerke für Mitarbeiter aufzubauen geht es darum, sie zu befähigen, zu schulen und darin anzuleiten positive Multiplikatoren für das Unternehmen zu sein. Dass Mitarbeiter die wichtigsten Aushängeschilder eines Unternehmens sind, ist nichts neues. Doch mit den neuen Kommunikationsmöglichkeiten bekommt dieser Umstand eine völlig neue Dimension. Social Media Governance ist das Wort der Stunde.
Plötzlich werden meine Mitarbeiter und sogar meine Kunden zu „Advocats“, zu Führsprechern, die unbezahlbar glaubwürdiger sind als jede Werbebotschaft.
Loslassen bedeutet dabei nicht, jegliche Richtung, jegliche Strategie aufzugeben, im Gegenteil. Es bedeutet vielmehr strategisches Denken flexiblen Bedingungen anzupassen, moderierend zu leiten, ehrlich zu sein, Menschen zu vertrauen und sie so zu motivieren. Pull statt push. Jessica Stephens von Filofax nennt es „taking controle by letting go“. Schlussendlich geht es darum, durch Loslassen die neuen kommunikativen Rahmenbedingungen als noch nie dagewesene Chance zu begreifen.
Mehr zum Thema Social Media Governance auch in meinem Beitrag am Virtual Identity Blog.
Vom Blogger-Guru Seth Godin, über den für seinen Kampf gegen Kriminalität berühmten Bürgermeister von Newark, Cory Booker, bis hin zu Mama Maggie Gobran, der Mutter Theresa von Ägypten – die Liste der beeindruckenden Redner war auch dieses Jahr lang.
Der einzige Wehrmutstropfen schien, dass Howard Schultz, CEO von Starbucks kurzfristig absagte. Doch statt ihm sprach nun Patrick Lencioni, CEO des Consulting Unternehmens The Table Group, dessen Vortrag mir in besonderer Erinnerung blieb.
Das Thema: „Getting Naked“. Nein, sein gleichnamiges Buch hat keine Bilder. Es geht um die Kraft, die darin steckt, sich verletzlich zu machen. Nicht darum, dumm und naiv jedem Menschen seine innersten Gefühle und Gedanken preis zu geben, sondern um das Business-Prinzip offen, ehrlich und authentisch zu sein.
Nicht nur mit seinem Unternehmen hat er die Erfahrung gemacht, dass „getting naked“ entscheidend für den Erfolg von Organisationen ist. Trotzdem sträuben wir Menschen uns meist dagegen, und zwar aus drei Hauptgründen:
1. Die Angst unser Business/unseren Job zu verlieren.
Die Alternative dazu nennt Lencioni Terminal Niceness. Was bringt es einem, wenn man immer auf der sicheren Seite ist, dabei aber das Leben an einem vorüber geht und man großartige Gelegenheiten nicht wahrnimmt?
2. Die Angst sich zu blamieren
Lencioni’s Tip: Celebrate your mistakes! Du bist in einem Meeting und verstehst etwas nicht? Dann bist du meistens nicht alleine. Andere sind dir unheimlich dankbar, wenn du den Mut hast „dumme“ Fragen zu stellen, die sie sich nur selbst nicht getraut hatten zu äußern.
3. Die Angst, sich unterlegen zu fühlen
Wahre Größe sieht Lencioni in Demut. Das bedeutet nicht, den Schwanz einzuziehen und sich klein zu machen. Ganz im Gegenteil. Steven Furtick, einer der anderen Redner am Summit, nennt es „Confident Humility“. Es braucht Selbstbewusstsein um De-Mut zu leben.
Und der Austrialier John Dickson, Lencioni’s Vorredner bringt es so auf den Punkt: Humility is to hold your power in service for others.
Lencioni weist darauf hin, dass der Getting Naked Ansatz risikoreich ist und nicht immer erfolgreich sein muss. Zumindest kurzfristig.
Doch seine Erfahrung und die unzähliger anderer Leadership Größen (etwa GE’s Jack Welch oder Southwest Airline’s Gary Kelly, um nur zwei zu nennen) zeigt, dass es nicht nur der langfristig beste, sondern auch einfach der richtige ist.
Wer mehr wissen will, dem sei das geniale Buch von Patrick Lencioni wärmstens empfohlen:
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Seit Jahren findet sich Gore – die Firma hinter Gore-Tex – unter den amerikanischen „100 Best Companies to Work for“. Ein wichtiger Grund dafür ist der außergewöhnliche Leadership-Style des Fortune 500 Unternehmens. Flache Hierarchien in Unternehmen sind zwar schon seit langem trendy, doch wohl wenige Firmen kommen in dieser Hinsicht an Gore heran. Was der Unterschied ist, beschrieb CEO Terri Kelly in einem Interview im Rahmen des Willow Global Leadership Summit in Chicago, an dem ich vor kurzem teilnahm.
Zentral sei laut Kelly die außergewöhnliche Organisationsstruktur. Das Unternehmen sehe sich als „Lattice Oraganization“, was man etwa mit „Gitterorganisation“ übersetzen könnte, und von der Struktur des berühmten Gore-Tex Materials her inspiriert ist. Kelly erklärt: „The lattice concept was that really we’re all connected by a series of nodes. The idea is we all want to connect with each other. So rather than there may be only two contact points that I have with my leader or superior – what you really want to encourage is that everyone is connecting with everyone in their network.“
Leadership bei Gore ist (zumindest nach Kelly’s Aussage) kein Befehlssystem, sondern hat viel mehr mit Einfluss zu tun. Es gibt keine Untergebenen, sondern nur Partner: „I don’t tell associates what to do. I might try to influence them that this is really important for us to focus on. You want them to understand why it’s important – and the energy and commitment shifts dramatically.“
Klingt ziemlich stark nach Non-Profit-Organisations-Führungsstil. Aber ist dieses Führungsmodell in einem Unternehmen wirklich realistisch? Gore scheint es zu beweisen, doch trotzdem sind viele skeptisch. Was denkst du?
Wer meine „About“ page aufmerksam gelesen hat, weiß, dass die Bibel mein Lieblingsbuch ist. Sie steckt voller Weisheiten und es ist spannend zu sehen, wie viel man von dem was schon vor tausenden Jahren aufgeschrieben worden ist, heute in Business-Büchern und Experten-Blogs lesen kann. Dabei geht es vor allem um Werte, die als Grundlagen für modernes Management essentiell sind.
So liest man etwa den neuen Bestseller von Jim Collins und bekommt nun wissenschaftlich nachgewiesen, dass Demut der zentrale Erfolgsfaktor einer Führungskraft ist: Collins hat in einer umfangreichen Studie herausgefunden, dass einer der Hauptgründe dafür, warum viele großartige Unternehmen untergehen, sogenannter „Hubris“ (Überheblichkeit) ist. Siehe auch mein Artikel über Apples Antennen-Problem.
Collins nennt die wirklich herausragenden Führungspersonen „Level 5 Leaders“. Was diese Personen im Gegensatz zu anderen guten Führungskräften auszeichnet ist Demut. Sie leben nicht für sich selbst, sondern für etwas „beyond themselves“. Es geht ihnen nicht um sich, sondern um das größere Ganze.
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