Social Media

Copyright Flickr Evgeny BelikovWarum nicht Facebook & Co für uns definieren dürfen was wahr ist.

Kein Tag vergeht, an dem in den Medien nicht über „Fake News“ gesprochen wird. Der Anglizismus des Jahres 2016 ist mehr denn je in aller Munde. Ganz unabhängig von den berühmten „alternativen Fakten“ von Trumps Beraterin Kellyanne Conway, sind Fake News tatsächlich ein breites Problem in unserer digitalen Gesellschaft geworden, darüber sind sich die meisten Medienexperten einig.

Doch vielleicht gibt es noch ein größeres Problem als Fake News selbst: Der sich nun abzeichnende Umgang damit.

Continue reading Fake News: Wer definiert nun die Wahrheit?

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trump_mediaDie Aufregung war groß. Zuerst über die Wahl von Trump (das hat jeder mitbekommen) und kurze Zeit später dann über den vermeintlichen Hauptgrund seines Sieges (das haben zumindest alle Journalisten und Social Media Nerds mitbekommen).

Denn laut dem Schweizer „Magazin“ hat Trump die Wahl vor allem mit Hilfe der ominösen Daten-Firma Cambridge Analytica gewonnen. Diese gleicht laut eigenen Angaben Millionen von Nutzerdaten ab und erstellt daraus Persönlichkeitsprofile. So spricht sie gezielt via Facebook & Co die Wähler mit an sie angepassten Botschaften an. Beispielsweise bekommen ängstliche Menschen beim Thema Waffen auf dieser Grundlage völlig andere Werbung ausgespielt als Machos. Die Firma geht soweit, dass sie behauptet, sie könnte Dörfer oder Häuserblocks gezielt erreichen, ja sogar Einzelpersonen.

Klingt scary, ist es auch. Und es wurde schon viel darüber diskutiert, ob das a) überhaupt wirklich möglich ist und b) wie sehr Micro-Targeting tatsächlich der ausschlaggebende Grund für Trumps Sieg war.

Das Ende der Öffentlichen Meinung
Ich will hier aber gar nicht auf diese Diskussion eingehen, sondern auf etwas viel Weittragenderes. Continue reading Das Ende der Öffentlichen Meinung? Warum uns Micro-Targeting mehr Sorgen machen sollte als Trump

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qq-logoyouku_logoweibo_logoRenren_logoFacebook, Twitter & Co sind im Reich der Mitte bekanntlich gesperrt. So dürfen sich chinesische Anbieter den Markt aufteilen und kopieren die westlichen Vorbilder mehr oder weniger gekonnt. Was sind also die wichtigsten chinesischen Social Networks? Und worin unterscheiden sie sich von den westlichen Originalen?

Dazu habe ich eine vierteilige Serie auf dem vi knallgrau Blog geschrieben.

Die einzelnen Beiträge könnt ihr hier lesen:

Teil 1: China: Eine andere Social Media Welt
Teil 2: RenRen und andere Facebook Klone
Teil 3: Weibo, mehr als eine Twitter Kopie
Teil 4: QQ, der eigentliche Marktführer

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Sponsored StoryVor wenigen Wochen hat Facebook etwas eingeführt, das mich als Social Media Consultant auf der einen Seite und als Privatperson auf der anderen, wieder einmal in eine Spannung bringt: „Sponsored Stories“ im Newsstream. Was eigentlich recht harmlos klingt, bedeutet einen Paradigmenwechsel in unseren Beziehungen. Ich erkläre hier mal, was ich meine.

Die Beziehungssteuerung von Facebook
Dass Facebook unsere Beziehungen prägt, in dem es durch den berühmten „Edge Rank“ bestimmt, welche Beiträge ich von welchen meiner Freunde im Newsstream erhalte, ist mittlerweile still akzeptierte Realität.

Klar, bei 396 Freunden kann mir nicht jedes Statusupdate dieser „Freunde“ gezeigt werden. Ich bin Facebook dafür dankbar, dass es intelligente Filtermechanismen entwickelt hat, um mir nur die relevantesten Updates zukommen zu lassen. Ob diese wirklich die relevantesten sind, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Bezahlte Freundschaften
Mit den neu eingeführten Sponsored Stories im Newsstream geht Facebook aber einen entscheidenden Schritt weiter. Unternehmen können nun dafür bezahlen, dass mir bestimmte Aktivitäten meiner Freunde auf Facebook angezeigt werden. Und das nicht nur (wie zuvor) am rechten Rand, wo auch die anderen Werbeanzeigen zu sehen sind, sondern direkt in meinem Newsstream, zwischen all den anderen Beiträgen meiner Freunde.

Wenn also zum Beispiel mein Freund Sepp die Fanpage von „Nike“ liked, etwas das für mich völlig irrelevant ist und sonst vermutlich nicht in meinem Newsstream angezeigt würde, erscheint der Beitrag trotzdem bei mir. Denn Nike hat dafür gezahlt.

Segen oder Fluch?
Wie am Anfang gesagt, mich bringt das in eine große Spannung. Denn als Consultant, aus Unternehmenssicht, ist diese neue Werbeform genial. Sie wirkt so gar nicht wie Werbung und ist gerade deshalb höchst wirksam. Wir wissen, dass Empfehlungen von Freunden weit einflussreicher sind als klassische Werbeanzeigen.

Doch als Nutzer finde ich diese Entwicklung höchst bedenklich. Auf einmal bestimmen Unternehmen mit, was und wie viel ich aus meinem Freundeskreis wahr nehme. Welche meiner Freunde präsent sind und welchen Eindruck ich von ihnen bekomme. Unternehmen greifen damit direkt in meine Beziehungen ein. Und, was ebenso schlimm ist, sie missbrauchen mich umgekehrt als Werbemittel

Dabei sind die aktuellen Entwicklungen sicher erst der Anfang. Google bietet mit Hilfe von Google+ seit einiger Zeit eine personalisierte Suche an, die mir nur Suchergebnisse zeigt, die von meinen Kontakten empfohlen werden. Wie viel Geld sich hier mit „Sponsoring“ machen ließe, ist schnell klar.

Facebook, Google & Co bestimmen also schon lange unsere Beziehungen. Und zunehmend werden das auch Unternehmen tun. Komisch finde ich eigentlich nur, dass das niemandem auffällt. Und dass sich niemand dagegen wehrt.

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Google+ Ripples ExampleMark Zuckerberg nannte Google+ kürzlich their own little version of Facebook. Auch viele andere sind überzeugt, dass sich der Suchriese gegen Facebook nie durchsetzen wird und fühlen sich durch das in letzter Zeit weniger rasante Wachstum des neuen Players bestätigt. Doch während manche schon den Abgesang anstimmen baut Google sein Social Network unbeirrt Schritt für Schritt aus – und damit tiefgreifend seine Strategie um, in der das eigene Social Network zu einem entscheidenden Asset wird.

Abgesehen von der immer stärkeren YouTube Integration wird das an 3 kleinen aber feinen Features sehr schön deutlich:

1. Autorenverknüpfung
Noch von vielen unbemerkt hat Google mit G+ seinen Suchergebnissen einen gewaltigen potentiellen Qualitätsschub verpasst, und das nicht nur durch den bekannten +1 Button. Denn indem Autoren nun ihre Inhalte mit ihren Google+ Profilen verknüpfen können, kann Google entsprechend originalen Inhalt verifizieren und damit bessere Suchergebnisse liefern. Autoren werden sogar in den Suchergebnissen direkt angezeigt, ein gewaltiger Personalisierungsschub. Wer also in Zukunft auf Google gefunden werden will, sollte besser auch in Google+ vertreten sein.
Eine Anleitung zum Verknüpfen gibt es hier.

2. Ripples
Die Stärke von Google in Analytics wird beim kleinen aber extrem spannenden Feature Ripples deutlich. Für alle Measurement Verantwortlichen ein Traum, kann man doch nun endlich den Trickle Down Effekt der eigenen Inhalte und wertvolle Reichweitenwerte messen. Auf Facebook wartete man bisher vergeblich auf ein solches für ein Social Network so logisches Feature.
Update: Und Ripples wird offenbar eine Rolle in Google AdWords spielen.

3. Search
Dieser Punkt klingt vielleicht nach „eh klar“, doch haben Sie jemals versucht in Facebook etwas zu finden? Ich nehme mal stark an ja und das heißt Sie sind mit höchster Wahrscheinlichkeit genauso frustriert davon gewesen wie ich. Ganz anders auf Google+. Google nutzt seine zentrale Stärke gekonnt und macht es einem eine Freude nach Pages, Inhalten und anderem im Network zu suchen. Und: Heute schon in der Testphase, wird man in Zukunft mit einem einfachen „+“ in der normalen Google Suche Brandpages finden können.

Googles Strategie ist es in erster Linie also nicht ein zweites Facebook zu bauen. Den Verantwortlichen geht es viel mehr darum, die Macht des Sozialen in all ihre Produkte zu integrieren und ein noch besseres Großes Ganzes zu schaffen. Google+ ist ein Tool, das alle Google Produkte vereinheitlicht, zusammenführt und mit einem Social Layer versieht. Es geht gewissermaßen um eine gemeinsame Identität für Google Nutzer.

Ob Google, wie selbst eigene Mitarbeiter bezweifeln, „social“ wirklich verstanden hat, bleibt abzuwarten. Jedenfalls ist das was wir jetzt sehen nur der Anfang.

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Loslassenn - Pull statt Push FührungsstilBetrachtet man die Expertenmeinungen zum Thema Leadership der letzten Jahre und Jahrzehnte, so ist ein Trend schon lange spürbar: Flachere Hierarchien, mehr Bottom-Up als Top-Down, ja selbst „Servant Leadership“ wurde hip.

Doch nichts hat die Art Unternehmen zu führen so verändert wie Social Media. Hat? Genau genommen befinden wir uns gerade mitten in diesem Prozess, viele Unternehmen und Organisationen haben dies nur noch nicht begriffen.

Es ist fast immer das gleiche Spiel: Unternehmen erkennen, dass dieses „Social Media Ding“ doch mehr als ein Hype ist und dass sie reagieren müssen. Eine Facebook Seite oder so ähnlich muss her.

Doch dann kommt die nächste erschreckende Erkenntnis. User können auf „meiner“ Facebook Page – auch kritisches! – posten. Sie können öffentlich lesbare Tweets an meinen Twitter Account senden. Und selbst wenn ich versuche Kritik zu unterbinden – bzw. gerade dann –  machen sie einfach weiter, meist auf einer Unzahl verschiedener Plattformen!

Noch schlimmer: Sogar meine Mitarbeiter können heutzutage der ganzen Welt etwas über mein Unternehmen erzählen. Die gute alte Ordnung, in der ein Unternehmenssprecher der einzige war, der für das Unternehmen sprechen konnte existiert nicht mehr.

Die Reaktion darauf: Panik. Regelwerke. Und verzweifelte Versuche, alt hergebrachte Kommunikationsmechanismen in einer veränderten Realität anzuwenden.Dass das nicht funktioniert ist nicht erst seit dem Nestlé Desaster bekannt.

Was bedeutet das nun für Führungskräfte? Zu allererst müssen sie verstehen lernen, dass die alte, einseitige Kommunikationsordnung nicht mehr funktioniert. „Brand Managment“ war gestern. Marken werden nicht mehr durch perfekt gestylte Massenkommunikation definiert, sondern durch User. John Sadowsky, Business Coach und Storytelling Experte bringt es auf den Punkt: „A brand today is defined by the stories the community tells about it.“

Anstatt dies als Tragik zu sehen, müssen sie die Möglichkeiten die damit einhergehen nutzen lernen. Es geht darum, Moderator und Begleiter der Community zu sein, welche die Marke definiert. Community Management statt Brand Management. Unternehmen, die ihre Kunden und anderen Stakeholder ernst nehmen, sie als wirkliche „Fans“ und „Friends“ betrachten, anstatt als Konsumenten, werden die Früchte davon ernten.

Statt Regelwerke für Mitarbeiter aufzubauen geht es darum, sie zu befähigen, zu schulen und darin anzuleiten positive Multiplikatoren für das Unternehmen zu sein. Dass Mitarbeiter die wichtigsten Aushängeschilder eines Unternehmens sind, ist nichts neues. Doch mit den neuen Kommunikationsmöglichkeiten bekommt dieser Umstand eine völlig neue Dimension. Social Media Governance ist das Wort der Stunde.

Plötzlich werden meine Mitarbeiter und sogar meine Kunden zu „Advocats“, zu Führsprechern, die unbezahlbar glaubwürdiger sind als jede Werbebotschaft.

Loslassen bedeutet dabei nicht, jegliche Richtung, jegliche Strategie aufzugeben, im Gegenteil. Es bedeutet vielmehr strategisches Denken flexiblen Bedingungen anzupassen, moderierend zu leiten, ehrlich zu sein, Menschen zu vertrauen und sie so zu motivieren. Pull statt push. Jessica Stephens von Filofax nennt es „taking controle by letting go“. Schlussendlich geht es darum, durch Loslassen die neuen kommunikativen Rahmenbedingungen als noch nie dagewesene Chance zu begreifen.

Mehr zum Thema Social Media Governance auch in meinem Beitrag am Virtual Identity Blog.

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Google Drive and Google Plus profile„The cloud“, this weird creature from the Internet, is still a foreign word to most users. It is not tangible enough for many while they are not realizing they have been using it already for years – Gmail, Flickr, YouTube, to name only three.

For a while though it looked like the big market players did not understand the cloud either. Well, it was pretty likely they were working on something, but Apple’s MobileMe was not very persuasive, Microsoft seemed to be on the wrong track anyways and even the Google products such as Google Docs were working far below their potential.

When DropBox arrived I was incredibly relieved. Finally! I was waiting for a simple service like this for years.

Meanwhile Apple has announced its promising iCloud. Although you might think about music first when it comes to iCloud, it is much more. At the end it will be the glue that will hold the Apple universe together, from iPhone to iPad, from iTunes to iBooks.

But what about Google? For years the geek world was speculating about the “GDrive”. Now, finally the waiting seems to be over. Clues like the word “drive” in source codes were coming together and recently I found evidence seeing it for a few seconds on a Google event. Techcrunch and the rest of the blogosphere was sure: We finally know how the Google Drive will look like and it will come soon.

Very important, it looks like it will be integrated into the overall Google experience, making Google Docs to a real drive in the cloud.

What I find most promising: The opportunities that open up with Google’s new social asset Google+. Because what most tech companies still do not seem to understand is that social connection is the real killer component that needs to be integrated in a cloud service.

Facebook just recently showed the world again how social works. With Timeline you can finally unfold the real potential of apps by integrating them into your social network. Until now apps had social functions to a certain extend, for example when you could share content to your network by liking it. But now they become social themselves. You might do your workout with the Nike app, your friend is seeing this on Facebook and starts using the app himself, joining you in your effort to get in shape.

So if Google is smart, they will integrate Google Drive and Google Plus in a way that really unfolds the potential of a cloud drive. Then we might listen to our music stored on Google Drive together with our friends, use hangouts while working on the same documents and select the set of vacation pictures for our Google+ accounts from our common GDrive folder, while being on the other side of the world.

Maybe this time a company has really understood the cloud.

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Ich fahre gerade mit meiner Frau und zwei Freunden von Sequoia Nationalpark in Californien nach San Francisco. Hungrig nach vier Tagen Backcountry Hiking ist uns alles egal: Wir gehen zu McDonalds… Doch nicht nur der BigMac zieht uns dorthin, sondern auch das gratis WLAN für mein iPhone. Nach mehreren Tagen offline kann ich meinen Status auf Google+ endlich wieder updaten. Ein weiterer Checkin erfolgt (natürlich) im Apple Store in San Francisco. Soweit, so normal.

Doch dann passiert etwas wirklich Cooles. Jeff, einer meiner besten amerikanischen Freunde, der in Texas lebt, sieht meine Postings. Eigentlich hatten wir gedacht, wir würden uns obwohl wir in den USA sind, nicht treffen können – Texas liegt doch etwas abseits meiner Route. Doch ohne dass wir voneinander wussten, hatte er spontan einen Urlaub im Yosemite Nationalpark gemacht, nur wenige Stunden weg von Sequoia. Und auf dem Weg nach San Francisco liest er mein Update aus dem Apple Store.

Da anrufen nicht funktioniert, sagt er mir sofort über Google+ und E-Mail Bescheid, dass er ebenfalls in der Stadt ist. Jedes Mal, wenn ich bei einem freien Hotspot vorbeikomme, versuche ich mit ihm in Kontakt zu treten und schließlich ist es soweit. Ich habe ihm einen Glympse geschickt, sodass er verfolgen kann wo ich bin. Er schreibt mir in welchem Hotel er ist, und auf Goolge Maps sehe ich, dass das gerade einmal 0.2 Meilen vom Starbucks, dessen WLAN ich nutze, entfernt ist. Wir laufen zum Hotel, der Rezeptionist ruft auf seinem Zimmer an und nur wenige Minuten später stehen wir uns gegenüber.

Ohne Google+ hätten wir keine Ahnung davon gehabt, dass wir uns in der selben Gegend befinden und ohne Location Based Services hätten wir nie gewusst, wie nahe wir uns tatsächlich sind. Hier wird das wirkliche Potential von Social Media gepaart mit LBS deutlich. Social Media at its best, könnte man sagen.

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CheckinKaum ein Trend war zuletzt so heiß gehandelt worden wie Check-Ins. Wer sich als wirklicher Digital Native geben wollte, musste mehrmals täglich der Welt über Foursquare oder Gowalla (oder noch besser: Foursquare und Gowall) mitteilen wo er sich gerade befindet. Nach einer Zeit, die für Social Media Fanaten eine Ewigkeit schien, führte Facebook Places ein, wodurch der Check-In endlich auch dem „gemeinen Volk“ ein Begriff wurde.

Es schien klar, dass 2011 „The Year of Check-In“ sein würde. Doch mittlerweile mehren sich auch Stimmen die das Gegenteil verkünden: „2011 – The Year Check-In Died“. Was ist also dran an diesen Lobliedern und Abgesängen? Was spricht für den Erfolg für Check-Ins und was dagegen?

Check-In No

  • Jedes neue Spielzeug wird irgendwann fad
    Foursquare und Co konnten gerade anfangs stark mit ihrem Spielecharakter punkten. Wettbewerbe sind toll und motivieren – allerdings leider nur für eine kurze Zeit. Nicht nur 8-jährigen wird ihr Lego-Technik Set irgendwann langweilige, selbst Foursquare CEO Dennis Crowley gibt zu, manchmal Check-In müde zu werden.
  • Check-In allein hat wenig Nutzen
    Welchen Mehrwert bietet mir also mein Check-In über ein paar Punkte und Abzeichen hinaus? Badges und Specials werden zwar schon länger für Promotions genützt, doch bleibt der Mehrwert für die breite Masse an Nutzern weiterhin relativ gering. Besonders der Facebook Check-In, der kaum mehr tut als meinen Freunden zu sagen wo ich gerade bin, befindet sich hier noch in den Kinderschuhen.
  • Nischenprodukt
    Obwohl das Prinzip der Check-Ins bereits seit mehreren Jahren besteht, handelt es sich zumindest in Europa immer noch um eine gewisse Nischenerscheinung, die die Masse nicht wirklich hinter dem Ofen hervorlockt.
  • Zu kompliziert
    Check-Ins sind zu kompliziert. Um mich einzuchecken muss ich zuerst das Smartphone aus der Tasche kramen, die Venue suchen (die häufig nicht gefunden wird) und mich dann oft mit mehren Klicks bis zum eigentlichen Check-In vorkämpfen.
  • Zu viele verschiedene Plattformen
    Derzeit sind die Tools so zersplittert, dass so auch die Check-In Power und damit der geballte Nutzen für den User nicht gegeben ist.

Check-In Go

  • Neue kreative Anwendungen
    Jedes Feature ist nur so gut, wie die Inhalte, die darauf geboten werden. Langsam werden Unternehmen darin kreativ, Check-Ins für sich zu nützen, etwa indem bestimmte Angebote beim Check-In im Store live gehen. Und auch neue Dienste finden sich, die auf den klassischen Check-In Diensten aufsetzen. Mit Localmind können User etwa andere Nutzer die bereits eingecheckt sind, fragen, wie lange die Schlange vor der Kinokassa ist. Und mit Consmr kann man nun sogar in Produkte einchecken.
  • Facebook’s Marktmacht
    Auch wenn Facebook bisher noch wenig für Check-Ins bietet, kann davon ausgegangen werden, dass das Unternehmen seine Marktmacht nützt und hier immer mehr richtig nützliche Features bieten wird. Man denke nur an die Verbindung von Facebook Places mit Credits, Events oder Deals. Facebook sieht sich auch eindeutig als das Hub, das mit seiner mittlerweile geöffneten Places API in Zukunft als Schnittstelle die verschiedensten Geolocation Dienste agieren möchte und damit wohl die notwendigen Synergien für den Nutzer schaffen wird.
  • Check-Ins sind die Peer-Recommendation
    Es gibt kaum eine bessere Werbung als wenn Personen der Welt mitteilen, wo sie gerade sind. Plattformen und Unternehmen werden alles dafür tun, um Check-Ins so attraktiv zu machen, dass auch die breite User-Masse darauf einsteigt.
  • Personal Branding
    Check-Ins eröffnen eine neue Dimension des „Personal Brandings“. Der Nutzer kann über Fotos, Likes und Interests hinaus zeigen welche Orte und Marken er liebt, wo er verkehrt und mit wem er das tut.
  • Personen finden
    Mit der immens steigenden Smartphone Zahl steigt auch die Zahl der Geolocation Nutzer. Damit wird auch die Wahrscheinlichkeit größer, Freunde zu finden, die sich gerade in der Nähe befinden. Und in Verbindung mit Google Maps macht es vielleicht sogar den obligatorischen Anruf „wo bist du gerade und wie komm ich da hin?“ überflüssig.
  • Wachstumspotential in Europa
    In den USA wird damit gekämpft, dass Shops oft weit auseinander liegen, und Kunden daher kaum bereit sind für einen 30% Starbucks Gutschein extra nochmal ins Auto zu steigen. In Europa hingegen liegen Geschäfte deutlich näher beieinander, oft in Gehweite. Zeigt mir mein Smartphone an, dass gegenüber gerade „Sale“ ist, ist die Hemmschwelle hinüberzugehen wohl deutlich geringer.
  • Check-Ins als Erinnerungshilfen
    Schon mal darüber gegrübelt, wie dieses Restaurant hieß, das mit G begann und extrem lecker war? Check-Ins können dabei helfen, sich an Orte zu erinnern die man einfach nicht vergessen sollte.
  • Check-In als proaktive Empfehlung
    Noch weit wichtiger als die Erinnerungshilfe ist die automaitsche, proaktive Empfehlungshilfe. Schon jetzt zeigt mir Foursquare Specials in der Nähe an. Und die großen Check-In Dienste tüfteln schon an weiteren Methoden, um ausgefeiltere Empfehlungen anbieten zu können.

Genau dieser letzte Punkt wird einer der Knackpunkte für die Zukunft des Check-Ins sein. Bisher ging es nur um die Abbildung davon, wo man gerade war, bzw. ist. In Zukunft muss es jedoch um die Zukunft gehen. Um Empfehlungen.

Die Stärke von Check-In Diensten ist die ungeheure Fülle an Daten, die sie über ihre Nutzer generieren. Bündelt man die Daten von Foursquare, Facebook und anderen Diensten, weiß man genau, wann und wie oft Nutzer wo waren, kann diese mit Interessen und Kontakten verknüpfen und schlussendlich maßgeschneiderte Empfehlungen punktgenau absetzen. Sozusagen eine „Amazon-Like Experience“ in der Offline Welt.

Entscheidend wird dabei aber auch sein, ob es gelingt, Check-Ins intuitiver und benutzerfreundlicher zu machen. Eine Möglichkeit wären automatische Check-Ins (etwa an Orten, bei denen ich schon zuvor eingecheckt hatte). Hier werden wohl aber vor allem die Themen Datenspeicherung und Privatsphäreeinstellungen gelöst werden müssen.

Es ist jedenfalls kaum eine Frage ob Check-Ins endgültig abheben oder doch bald sterben. Vielmehr müssen und werden sie sich über den reinen Check-In weiterentwickeln. Vor allem wäre es ein Fehler, Check-Ins isoliert zu sehen. Sie sind nur Teil eines großen Puzzles – man denke etwa an die Kombination mit Augmented Reality Anwendungen – und werden ihre Schlagkraft schlussendlich erst mit der Weiterentwicklung anderer Features und Technologien vollends entfalten.

Neue kreative Anwendungen:
Geoloqi: Automatischer Check-In
Localmind
: Fragen an andere eingecheckte User stellen
YourChalkBoard
: App-Integration von Angeboten in der Nähe
Consmr: Check in Produkte ein

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#royalwedding # OBL. Zwei Social Media Großevents die Geschichte schreiben. Und was Unternehmen daraus lernen können.

„Obama verantwortlich für den Tod tausender Unschuldiger“, so (ver-)twitterte Steffen Seibert, Sprecher der deutschen Bundeskanzlerin, sich im Eifer des Social Media Gefechts, nachdem bekannt wurde, dass Osama bin Laden (#OBL) tot sei. Vom Spiegel bis CNN passierten ähnliche Buchstabendreher, vielleicht waren die Journalisten mit ihrem Kopf noch bei dem anderen Großereignis des selben Wochenendes, der #royalwedding.

Doch viel wichtiger: Die beiden Ereignisse markieren jedes für sich einen weiteren Meilenstein in der noch jungen Social Media Geschichte. Und das obwohl, oder gerade weil, sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Twitter Buzz zum Wort „OBAMA“ am Tag der Obama Rede zu Bin Laden’s Tod

 

Der ganze Artikel ist am virtual identity Blog zu finden.

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Die Einführung von Social Media bringt für viele Unternehmen eine entscheidende Frage mit sich: Sollen sie ihr Firmennetzwerk für Social Media Sites öffnen, so dass Mitarbeiter auch vom Arbeitsplatz aus auf diese zugreifen können? In vielen Unternehmen herrscht die Angst, dass mit einem Fallen der Sperre auch die Produktivität abstürzen könnte. So verbannen über die Hälfte der US-Unternehmen Social Media noch immer aus ihren Netzwerken. Als Rechtfertigung werden nicht selten Studien zitiert, die das belegen sollen. Was aber sagen Studien zu diesem Thema wirklich? Und wird hier überhaupt die richtige Frage gestellt? Denn schlussendlich geht es um eine Unternehmenskultur-Frage. Um weises Leadership.

Mein volles Posting dazu findest du auf dem vi Blog oder dem vi knallgrau Blog.

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Wie ernst es ein B2B Unternehmen mit Social Media nehmen kann zeigt Boeing. Der Flugzeugriese achtet nämlich ganz genau darauf wenn User über ihn kleine Tweets absetzen. So wurde David Meerman Scott auf dem SAS Premiere Business Leadership Series Event in Las Vegas gefragt, welche B2B Unternehmen seiner Meinung nach Social Media am besten verstanden hätten. Auf seine spontane Nennung von Boeing reagierten unzählige Zuhörer mit begeisterten Tweets die auch auf der großen Video Wall erschienen. Nur Minuten später erschien dann plötzlich folgender Tweet aus der Boeing Zentrale:

Tweet by Boeing

Die dadurch hervorgerufene Begeisterung von Scott und den Zuhörern lässt sich nachvollziehen. Da sitzen Kommunikationsverantwortliche die wirklich mitbekommen was im Social Web über ihr Unternehmen geredet wird und reagieren in Echtzeit. Scott hatte recht, Boeing hat Social Media wirklich verstanden.

P.S. Auch wenn so mancher Experte für die Abschaffung von Twitter Walls auf Events plädiert und ich dieses Ansinnen durchaus nachvollziehen kann, zeigt das Beispiel, dass Twitter Walls – wenn sinnvoll genützt – eine Daseinsberechtigung haben.

Boeing Twitter Feed: http://twitter.com/BoeingCorporate

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Während sich die ganze Welt über die 33 geretteten Kumpels in Chile freut zeigt das Ereignis einmal mehr wie unterschiedlich Kommunikationspolitik in unserer Welt gelebt wird.

Chiles Präsident weiß durch seinen TV-Hintergrund genau wie man zu kommunizieren hat. Die chilenischen Ministerien verwenden nicht nur klassische Medien, sondern setzten auch gekonnt auf Flickr, Twitter und andere Tools um die Chance zu nutzen Chile auf der Weltbühne ideal zu präsentieren.

In China hingegen laufen die Social Media Tools gerade andersherum heiß. Denn auf dem chinesischen Twitter-Equivalent posten Minenarbeiter ihren Frust heraus. In dem Land, in dem im letzten Jahr über 2000 Bergarbeiter Untertag den Tod fanden, sind Social Media Sites und die Transparenz die sie mit sich bringen noch immer nicht gerade erwünscht. Der User „days up in the air david“ bringt es auf den Punkt: „Chile invites all the media around the world, and turns the accident to an opportunity for world to know about Chile’s rescue technology and know about Chileans. On the contrary, mine accidents in China are about concealing and tragedy…“
Vielleicht lernen ja andere Länder von Chile…

 

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Anti-Burger WerbungSocial Media und das Internet bringen eine völlig neue Dynamik in die Entstehung und Gewichtung von News, das hat gerade wieder der Hype um die Koran-Verbrennungs-Debatte gezeigt. Wie Die Presse es ausdrückt: Eine Provinzposse in Florida hat sich zu einer Staatsaffäre aufgebläht.

Lange bevor BBC und CNN darüber berichteten war die Geschichte schon heißes Thema im Internet. Große Nachrichtenagenturen und Medien hatten zwar versichert, keine Bilder von Koran-Verbrennungen zu senden, wäre es dazu gekommen. Doch auch wenn sich die traditionellen Medien selbst „zensieren“, das Internet tut das wohl kaum. Und selbst wenn die Medien versuchen eine derartige Nachricht nicht wichtiger als nötig werden zu lassen (was ohnehin selten der Fall ist), können sie eine Geschichte wie diese nach einiger Zeit schlicht nicht mehr ignorieren.

News wie die über einen mehr oder weniger verrückten US-Pastor heizen sich durch die Interaktivität des Netzes erst richtig an. Sarah Lacy postet auf Techcrunch treffend: „Social media has given the world a persistent, open conversation. It’s no longer up to media to legitimize and publicize a story.“ Jeder Kommentar, jede Antwort erzeugt Gegenantworten, ein Thema kann eine ganz andere Dynamik bekommen als in Zeiten in denen die Medien die Informations-Alleinherrschaft hatten.

Für sich zu nutzen weiß diese Dynamik auch das „Ärztekomitee“ PCRM, das derzeit in den USA gegen McDonalds mobil macht. Der Werbespot, der einen Toten mit Burger in der Hand zeigt, soll zwar erst morgen (Donnerstag Abend) ausgestrahlt werden, auf YouTube verzeichnet der Spot allerdings jetzt schon über 65.000 Zugriffe (allein in der letzten Stunde sind fast 15.000 dazu gekommen!). Weltweit berichten Medien davon, vom ORF bis zum britischen Guardian. McDonalds kann den Vorfall kaum ignorieren und reagiert heftig. Und die Ärzte aus Washington dürfen sich die Hände reiben.

Hinweis: Wunderbarer Artikel zum Thema von Birgit Bröckl

 

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Coca-Cola Facebook PageWie man es im Social Marketing richtig macht, zeigt Coca Cola. Die Facebook Page des Getränkeriesen, die mittlerweile über 10 Millionen Fans hat [Update 2014: 81 Millionen ;-)], wird von zwei Fans geführt. Das Unternehmen hat deren Seite zur offiziellen Page gemacht und die beiden Cola-Liebhaber weiter „in charge“ gelassen. Viralblog.com hat sie deshalb sogar zur besten Facebook Page gewählt.

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Endlich, es gibt den Dislike-Button…oder auch nicht. VORSICHT!!

dislike buttonDie seit langem bestehenden direkten und indirekten Forderung der Facebook User, doch endlich neben dem „Like“ Button auch einen „Dislike“ Button einzuführen, haben nun Kriminelle „erfüllt“.

Die Sehnsucht der User nach einem Disklike Button machen sie sich zu Nutzen, indem sie ein Software zum herunterladen anbiete, die sich via Links von „Freunden“ verbreitet. Damit verschaffen sie sich Zugang zu den Profilen der Betroffenen. Mit Hilfe einer Umfrage und dem Kleingedruckten stimmt der User in manchen Fällen ohne es zu merken sogar zu 5 Dollar im Monat über seine Mobilfunkrechnung zu bezahlen. Solche und andere „Scams“ (Betrügereien) verbreiten sich leider immer öfter auf Facebook und Co. PCworld.com gibt deshalb Tips, wie man vermeidet darauf hereinzufallen.

Mehr Infos zum Dislike-Button Scam findest du auf dem Websecurity-Blog Sophos.com.

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Jedes Unternehmen, das auf den Social-Marketing-Zug aufspringt muss sich zuvor genau überlegen, wie Social Media innerhalb der Firma genau gehandhabt werden soll. Dabei meinen viele, Social Media müsse auf die Marketing Abteilung beschränkt bleiben. Zu hoch sei die Gefahr, dass Mitarbeiter ihre Zeit verschwenden oder Unternehmensgeheimnisse ausplaudern würden. Manche sind dabei ganz extrem und machen es wie eine Firma, für die ich einmal gearbeitet hatte. Dort hat das IT Department Social Media Sites gleich komplett vom Firmennetzwerk verbannt – Marketing Abteilung inklusive. Sehr hilfreich natürlich, wenn diese gerade plant ins Social Marketing einzusteigen…

Der aktuelle Zugang vieler Unternehmen zu Social Marketing spiegelt sich in gut gemeinten Tips wie diesen wider: „Wählen Sie den Personenkreis, der sich in Social Media äußern darf“ oder „Schränken Sie die Nutzungszeit Ihrer Mitarbeiter für Social Media ein“.

Zwar stimmt es schon, dass nicht einfach alle Schleusen geöffnet werden können. Doch muss ein besserer Weg gefunden werden mit Social Media im Unternehmen umzugehen, als einfach die Augen zu verschließen und Verbote auszusprechen. Facebook gibt es auch am Smartphone und Blogs mit problematischem Inhalt über die Firma können auch von daheim aus geschrieben werden.

Dabei geht es hier aber nicht einfach nur um Abwehrmaßnahmen. Vielmehr müssen Unternehmen das ungeheure Potenzial erkennen, das darin steckt wenn ihre Mitarbeiter Teil der Social Marketing Strategie sind. Bei Social Marketing geht es um Content – um Inhalte. Und diesen können einzelne Experten aus den entsprechenden Bereichen der Firma weit besser liefern, als irgendjemand aus der Marketingabteilung.
Dazu braucht es aber natürlich Schulung. Stichwort Medienkompetenz. Wie Thomas Küpper auf seinem Kommunikationsblog treffend schreibt: Es geht hier nicht in erster Linie um Verbote sondern um Hilfestellung.

Anstatt Mitarbeiter und einzelne Tools zu beschränken, sollten generelle Guidelines für den Verantwortungsbewussten Umgang mit Social Media erarbeitet werden und die Mitarbeiter darin geschult werden, wie sie ihren Beitrag leisten können.
Auch der Social Marketing Experte David M. Scott weist in seinem Blog bzw. neusten Buch darauf hin, dass man Social Media nicht als Feind der Produktivität sehen darf, sondern den Mehrwert erkennen muss, wenn Mitarbeiter wirklich mit Kunden direkt im Kontakt treten und mit ihnen Beziehungen pflegen. Die Balance zu finden ist sicher eine Herausforderung und die Gefahr Mitarbeiter im Social Media Lala-Land zu verlieren real. Doch wie heißt es so schön? No Risk no Profit.

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Ein Guide zur Entscheidungshilfe.

Auf der Suche nach der richtigen Blogging Plattform steht jeder Blog-Neuling bald vor der Entscheidung: WordPress, Typepad oder Blogger. Ganz offensichtlich ist meine Wahl auf WordPress.com gefallen. Doch die Entscheidung war gar nicht so einfach. Denn wirklich hilfreiche Artikel zu dem Thema finden sich wenige, vor allem im Deutschsprachigen Blogging-Raum.*

Daher möchte ich hier eine kleine Zusammenfassung geben, die angehenden Bloggern eine Entscheidungshilfe sein kann. Denn hat man sich einmal für eine Plattform entschieden, ist es meist umständlich zu wechseln.

Als erstes muss ich aber das los werden, was bei solchen „Was ist am besten“-Ratgebern immer gesagt wird (und leider auch gesagt werden muss): Es gibt nicht „das beste“ Tool, es kommt vielmehr darauf an was man machen will. Damit du aber auf der Grundlagen was du machen willst die richtige Entscheidung treffen kannst, hier die Vor- und Nachteile der Plattformen:

Blogger

Als eines der ersten Blogservices, das dann natürlich bald von Google gekauft wurde, ist Blogger ein beliebtes Tool. Doch mittlerweile gilt Blogger als wenig attraktiv für gut gestaltete Blogs. Die Schlacht spielt sich eher zwischen WordPress und Typepad ab, hier trotzdem 4 Punkte zu Blogger:

  • Supereinfach. Wer es gerne ganz besonders einfach hat, der ist hier richtig. Es gilt der berühmte Spruch: Wer ein email schreiben kann, kann auch das. Die Optionen sind dadurch aber naturgegebener Maßen begrenzt.
  • Gratis. Das Service ist völlig gratis. Selbst die Verwendung einer eigenen Domain kostet nichts extra (abgesehen natürlich von der eigentlichen Domain-Registrierung). Zum einloggen braucht es nur einen Google-Account, den ohnehin viele schon durch Gmail haben.
  • Amateurhafte Designs. Bei Blogger findet man fast nur einfache, typische Web 2.0 Designs. Für private Blogs geeignet, für mehr eher nicht.
  • „Nächster Blog“ Button. Der größte Kritikpunkt von vielen ist der „Nächster Blog“  Button am oberen Rand jedes Blogs, denn: Der Button führt einen zu einem anderen, zufällig ausgewählten, Blogger-Blog. Nach zwei oder dreimal weiterklicken kann es also sein, dass sich dein Besucher plötzlich auf einem Blog mit zweifelhaften Inhalten befindet – sozusagen von dir dort hin geschickt.

WordPress

Zuerst ist festzustellen, dass es einen Unterschied zwischen WordPress.org und WordPress.com gibt. Das wissen wenige und führt zu viel Verwirrung. WordPress.org ist eine Software die sich der User herunterlädt und dann auf einem eigenen Server installiert. Das bringt den Vorteil unbegrenzter Plugins – WordPress wird damit schon beinahe zu einem Website-System wie Typo3 oder Drupal. Allerdings erfordert diese Variante auch einiges an IT-Kenntnissen und lädt die Verantwortung für Hosting, Updates, Spam, usw. auf die Schultern des Bloggers.

WordPress.com ist hingegen so wie Typepad und Blogger eine Gratisplattform, bei der sich der Blogger um nicht viel kümmern, dafür aber auch Einschränkungen in Kauf nehmen muss.
Da die meisten Blog-Anfänger eher die einfache Variante bevorzugen, ziehe ich hier diese Variante zum Vergleich heran (einen Vergleich WordPress.org vs Typepad findest du hier).
Hier also die Vor- und Nachteile von WordPress:

  • Gratis. Das ist wohl einer der wichtigsten Entscheidungskriterien für den Blog-Neuling. Die Gratisversion hat fast alles was man zum Anfang braucht. Wenn man mehr will, kann man Features relativ günstig dazukaufen (z.B. Domain-Mapping für 10 Dollar im Jahr).
  • Upgrades. Diese Upgrades sind allerdings auch vielfacher Kritikpunkt, vor allem Seitens Typepad. Denn jedes Upgrade-Feature ist extra zu bezahlen und kann es unübersichtlich machen, was man nun tatsächlich hinblättert.
  • Super Designs. Zwar ist klar zu erkennen, dass es sich um einen Blog handelt, doch die Designs sind superprofessionell und haben Stil. Gegen kleinen Aufpreis (eben wieder Upgrade-Feature) kann man sein CSS selbst individuell gestalten.
  • Benutzerfreundliches Dashboard. WordPress hat meiner Meinung nach das am einfachsten und übersichtlichsten gestaltete Menü zur Bearbeitung des Blogs. Allerdings sind trotzdem manche Begriffe nicht ganz selbsterklärend und es braucht ein bisschen an Recherche um herauszufinden welches Tool was macht (Frage für Dummis: Was ist zum Beispiel ein Blogroll??).
  • Keine Plugins. Das ist sicher der größte Nachteil von WordPress.com gegenüber Typepad. Nicht einmal gegen einen Aufpreis sind Plugins verfügbar. Die vorhandenen Widgets erlauben zwar eine weitgehend individuelle Gestaltung des Blogs mit Twitter-Feed und anderem, dennoch ist die Anzahl an Widgets relativ beschränkt. So gibt es etwa kein Widget für Facebook „Share This“ oder „Follow“ Buttons (solche kann man allerdings mit recht einfachen externen Tools hinzufügen).
    [Update Sept. 2010: Mittlerweile gibt es eine Funktion mit der man automatisch Share Buttons hinzufügen kann – zwar recht eingeschränkt, aber doch]
  • Mehr Power durch WordPress.org. Wird einem WordPress.com wirklich einmal zu wenig, kann man jederzeit auf wordpress.org wechseln. Ist zwar auch mit Arbeit verbunden, doch weit weniger Stress als zum Beispiel der Wechsel von Typepad auf WordPress oder umgekehrt.

Typepad

  • Viele Erweiterungsmöglichkeiten. Die große Anzahl an Widgets ist sicher der größte Vorteil der Typepad-Plattform. Typepad kombiniert die Möglichkeiten einer WordPress.org-Installation mit der Einsteigerfreundlichen Variante eines Web-gehosteten Services. Share-Buttons und anderes sind ein Kinderspiel, externe Tools sind so gut wie nicht nötig.
  • Monatliche Kosten. Im Gegensatz zu WordPress und Blogger gibt es keine vernünftige Gratisversion. Das gratis „TypePad Micro“ ist wirklich so mikro, dass selbst Blogger mächtig wirkt. Zwar kann man die normalen Versionen von Typepad auch zwei Wochen lang gratis testen, doch wenn man sich nicht innerhalb dieser Zeit wieder abmeldet, zahlt man automatisch. Denn die Kreditkarten-Informationen muss man schon bei Erstellung des Testkontos angeben.
  • Einfache Preisgestaltung. Der Vorteil des Typepad-Geschäftsmodelles ist, dass es einfach nachzuvollziehen ist, was man schlussendlich zahlt. Das Basismodell für rund 9 Dollar im Monat hat die meisten wichtigen Features dabei.
  • Mittelprächtige Designs. Das größte Manko an Typepad ist meiner Meinung nach das Design. Zwar gibt es so wie bei den beiden Mitbewerbern eine riesige Auswahl an Templates, doch ist der Gesamteindruck bei jedem einzelnen irgendwie unbefriedigend. Menüpunkte wirken wie aus dem Jahr 2000, genauso wie die Hintergründe. Ein gutes Beispiel ist der beliebte Social Media Blog von Dave M. Scott. Super Inhalt, aber das Design?? Um ein wirklich professionelles Design hinzubekommen braucht man also CSS Kenntnisse.
  • Echtes“ Kunden-Service. Typepad wirbt damit „echte angestellte Menschen“ im Customer-Support zu haben. Ob das so viel besser ist als die Online-Community der Mitbewerber kann ich nicht bewerten, sympathisch ist es auf jeden Fall.

So what?

Blogger kommt höchstens dann in Frage, wenn man einen privaten kleinen Blog so einfach wie möglich anlegen will. WordPress.com, WordPress.org und Typepad sind alles gute Plattformen, die aber verschiedene Zielgruppen ansprechen:

WordPress.org ist für „Poweruser“ die sich auskennen und viele Features brauchen. Wer als Einsteiger gerne einen professionell aussehenden Blog einrichten will, dabei aber kein Geld ausgeben möchte und mit einer gewissen Palette an Grundfeatures auskommen kann, dem sei WordPress.com empfohlen. Wer auf Design und Usability weniger Wert legt, dafür aber mehr Individuelle Features möchte, nicht selber hosten möchte und bereit ist dafür zu zahlen, der liegt mit Typepad richtig.
Für was auch immer du dich entscheidest, viel Spaß beim bloggen!

* Wenn es doch welche gibt: Bitte lasst es mich wissen, ich lerne immer gern dazu!

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